Was bisher geschah

Am 7. März stoppte Simbabwes Polizei in der Hauptstadt Harare einen gecharterten Jet mit 70 weißen Söldnern aus Südafrika, Namibia und anderen Ländern unter Führung des Briten Simon Mann. Zuvor hatte Mann bei Simbabwes staatlicher Rüstungsfirma ZDI (Zimbabwe Defence Industries) für 188.000 Dollar Gewehre, Munition und Mörsergranaten bestellt; ZDI informierte die Polizei.

Die Söldner sagten, sie wären auf dem Weg in die Demokratische Republik Kongo gewesen, um dort in der Region Isiro Bergwerke zu schützen. Simbabwes Behörden warfen ihnen vor, in Wirklichkeit auf dem Weg nach Äquatorialguinea gewesen zu sein, um zu putschen. Am 9. März gab die dortige Polizei die Festnahme von 15 weiteren hauptsächlich südafrikanischen und armenischen Söldnern unter Leitung von Simon Manns Freund Nick Du Toit bekannt. Ihnen wurde vorgeworfen, Vorhut der Putschistengruppe aus Simbabwe zu sein und den Oppositionspolitiker Severo do Moto als Präsidenten einsetzen zu wollen.

Moto, der in Spanien im Exil lebt, bestreitet jede Verwicklung. Er soll aber am 7. März aus Gran Canaria mit einem südafrikanischen Privatflieger in seine Heimat aufgebrochen sein. Er kam bis nach Mali, wo er von den Festnahmen in Harare erfuhr. Darauf drehte er wieder um und erklärte später spanischen Ermittlern, er sei nur „spazieren gegangen“.

Die beiden Söldnergruppen stehen seit August vor Gericht. In Äquatorialguinea hat Du Toit umfassende Aussagen gemacht, deren Wahrheitsgehalt unklar ist. Seine Familie sagt, er sei gefoltert worden. Ein deutsches Mitglied seiner Gruppe starb in der Haft. In Simbabwe endete der Prozess am 27. August mit einem Schuldspruch gegen Mann wegen illegalen Waffenhandels und einem Freispruch für die anderen 66 Angeklagten.

Am 25. August weitete sich die Affäre aus. Der britische Geschäftsmann Mark Thatcher wurde in Südafrika als Finanzierer des Putschversuches festgenommen; die Ermittlungen dauern an. D. J.