Bergwerk zuschütten

Bürgerinitiative fordert Rückbau: Der Salzstock in Gorleben sei „als Endlager nicht geeignet“

Lüchow-Dannenberg taz ■ Ein für alle Mal zuschütten – das fordert die Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg mit Blick auf die in den Gorlebener Salzstock getriebenen Stollen und Schächte. Das Bergwerk war vorgeblich angelegt worden, um die Eignung des Salzstocks als Atommüll-Endlager zu erkunden. Dessen ungeachtet werden allerdings seit 1995 Castor-Behälter mit Atommüll in eine oberirdische Halle gleich neben dem Bergwerk verfrachtet. Für einen dreistelligen Millionenbetrag wurde dort zudem eine Umverpackungsanlage für den Strahlenmüll errichtet.

Atomindustrie und Bundesregierung hatten sich im so genannten Atomkonsens darauf geeinigt, die Arbeiten im Salzstock für drei bis zehn Jahre zu unterbrechen. Das ist jetzt drei Jahre her – und prompt drängt die Industrie aufs Weitergraben. Dieser Forderung schloss sich jüngst auch die niedersächsische Landesregierung an.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) müsse daher endlich die geologischen Gründe, die gegen den Salzstock als mögliche Atommüll-Deponie sprächen, auf den Tisch legen und so den Weg für den Rückbau des Endlagerbergwerks bereiten, forderte jetzt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Nur mit Zuschütten könne verhindert werden, dass die Stollen später „missbräuchlich“ etwa als Giftmüll-Deponie genutzt würden.

Die Befürworter des Bergbaus im Salzstock gehen nach wie vor davon aus, dass dieser als Atommüll-Endlager geeignet ist – wider besseren Wissens, sagt die Bürgerinitiative. Ohne wissenschaftlich begründete Einwände hätte es schließlich gar keinen Baustopp in Gorleben gegeben. Dass das Deckgebirge wasserdurchlässig und das geologische Sicherheitskonzept daher „nicht haltbar“ sei, habe selbst Gerhard Schröder (SPD) schon betont – kurz nach seiner Wahl zum niedersächsischen Ministerpräsidenten 1990. armin simon