Neue Vulkan-Anklage

Manager sollen Ostwerften Geld abgepresst haben

Bremen dpa ■ Sieben Jahre nach dem Zusammenbruch der Bremer Vulkan Verbund AG müssen sich demnächst erneut zwei Vorstandsmitglieder vor Gericht verantworten. In den Anklagen wird ihnen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue vorgeworfen, teilte der Sprecher des Landgerichts Bremen, Stephan Haberland, mit.

Der wegen Untreue angeklagte Manager soll 1995 die MTW Schiffswerft in Wismar angewiesen haben, 1,18 Millionen Euro für nicht erbrachte Beratungsleistungen zu bezahlen. Zudem habe er veranlasst, dass die Volkswerft Stralsund ohne Vertragsgrundlage 2,2 Millionen Euro an MTW überweist. Beide Ostwerften gehörten damals zum Vulkan-Verbund. Dem zweiten Angeklagten wird vorgeworfen, bei der Ausstellung einer Rechnung geholfen zu haben, der keine Leistung zu Grunde lag. Der Rechnungsbetrag lag bei knapp einer Million Euro.

Bereits von 1999 bis 2001 mussten sich drei ehemalige Manager des Vulkan-Verbundes, unter ihnen Vulkan-Chef Friedrich Hennemann, wegen Untreue vor Gericht verantworten. Es ging um 437 Millionen Euro an Fördergeldern für die Ostwerften, die zweckentfremdet im Konzern eingesetzt wurden. Die Angeklagten wurden zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, im kommenden Frühjahr könnte es zu einer Neuauflage dieses Verfahrens kommen.

Die Bremer Vulkan Verbund AG war einst der größte Werftenverbund in Deutschland. 1996 hatte er Konkurs angemeldet.