Kopftuch-Verbot im Ländle wackelt

STUTTGART ap ■ Das Vorhaben Baden-Württembergs, muslimischen Lehrerinnen das Unterrichten mit Kopftuch zu verbieten, gerät ins Wanken. Die Justizministerin des Landes Corinna Werwigk-Hertneck (FDP) meldete Bedenken an. Ein Landesgesetz, das Lehrer beim äußeren Erscheinungsbild zu politischer und religiöser Neutralität verpflichtete, träfe die Christen womöglich mehr als die Muslime, sagte sie den Stuttgarter Nachrichten. „Man kann nicht das Kopftuch verbieten und das Kreuz am Hals erlauben“, so die Politikerin. Das Bundesverfassungsgericht stelle die strikte Gleichbehandlung aller Religionen über die Traditionen der Bundesländer. Sie befürchte, dass ein Landesgesetz „zur Beseitigung aller christlichen Symbole an den Schulen“ führen werde. „Ich will aber nicht, dass unsere Kinder diesen christlichen Bezug nicht mehr haben.“ Sie sei gegen ein Gesetz, wenn die Regierung keinen Ausweg aus dem Dilemma finde. Kultusministerin Schavan (CDU) will im Oktober einen Gesetzentwurf vorlegen.