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das wetter: röder (7)

Röder atmete auf. Durch die Fenster dämmerte der verschlafene Morgen. Das taunasse Schlummerlicht des anbrechenden Tages brach sich gemächlich seinen Weg durch die von Whiskydunst und Angstschweiß beschlagenen Scheiben. Hätten die Chinesen nur noch fünf Minuten länger durchgehalten, hätte das Röders Ende bedeutet. Die Flaschen waren alle erschossen, und die betrunkenen Chinesen lagen wie tot in Röders Büro herum. In deren Haut wollte Röder nicht stecken. Der chinesische Triadenchef würde ihnen sicher die Hölle heiß machen. „Vielleicht“, so dachte Röder vergnügt bei sich, „vielleicht sollte ich mich mit dem alten Halunken einfach wieder versöhnen.“ Mit einem leisen Lachen stahl er sich davon.

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