Flughafen Fuhlsbüttel
: Abschiebung nach Afrika

Heute früh wollten mehrere Flüchtlingsorganisationen am Flughafen Fuhlsbüttel gegen die Massenabschiebung von rund 40 Menschen nach Afrika demonstrieren. Nach Informationen des Flüchtlingsrates sollte eine von der Ausländerbehörde gecharterte Maschine um 9 Uhr starten. Der Flüchtlingsrat und die „Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten“ verlangen den Stopp der Abschiebung und fordern die Behörde auf, alle Informationen offen zu legen.

Diese hatte zwar auf Nachfrage eingeräumt, eine europaweite Abschiebeaktion nach Afrika zu koordinieren. Dafür werde ein Flugzeug gechartet. Flugtag, Insassenzahl und Zielländer verschweigt die Behörde jedoch. Spekuliert wird, dass über 40 Flüchtlinge, davon mindestens acht aus Hamburg, transportiert werden sollen.

Damit die Aktion für die Behörde erfolgreich durchgeführt werden kann, würden selbst die Betroffenen und ihre Anwälte bis zum Abflug nicht informiert, kritisierte der Flüchlingsrat. So bliebe keine Zeit für Protest und rechtliche Hilfe. Das Schweigen der Behörde eröffne „Raum für illegales und kriminelles Handeln“, warnte die Karawane. Die Helfer erinnerten an die jüngste Sammelabschiebung nach Togo und Kamerun am 25. Mai. Noch zwei Tage vor Abflug hatte die Behörde jede Beteiligung bestritten. Wie die Karawane erfahren hat, wurden mindestens ein Flüchtling in Kamerun sofort inhaftiert und mehrere Abgeschobene in Togo „langen polizeilichen Verhören“ unterzogen. wei