RELIGION IN NIGERIA

Die Afrikaner haben ihre alten Götter nicht vergessen. Gerade in Nigeria stellen sich die Menschen nicht die Frage, ob die Götter existieren oder nicht – sondern welchen Einfluss sie auf ihr Leben haben.

Der Kampf zwischen Christentum und alter Religion hat nie aufgehört – trotz der über 100-jährigen Missionstätigkeit der Kirchen. Lakonisch antwortet man in Nigeria auf die Frage nach der prozentualen Verteilung der Religionen: 50 Prozent Christen, 50 Prozent Muslime, 100 Prozent Traditionalisten. Für Nicht-Afrikaner blieb diese verborgene Welt zumeist unzugänglich.

Der weltweit bekannte Roman von Chinua Achebe „Things Fall Apart“ – auf Deutsch erschienen unter dem Titel „Okonkwo oder: Das Alte stirbt“ – gibt seltene Einblicke in diese Welt der afrikanischen Religionen. Damit gewann Achebe im Jahr 2002 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

Anfang August 2004 stürmte Nigerias Polizei bei Okija im Bundesstaat Anamabra im Südosten des Landes zwei heilige Schreine und fand insgesamt 80 Leichen. Zunächst wurde von Ritualmorden oder Opfern des Menschenhandels ausgegangen. HJ