„Es ist wie ihr Hochzeitstag“

RAMALLAH ap ■ Hanadi Dascharadat, die palästinensische Selbstmordattentäterin, die bei dem Anschlag auf das Restaurant in Haifa mindestens 19 Menschen mit in den Tod riss, war nach Angaben ihrer Familie eine gläubige Muslimin, die verzweifelt über den Tod ihres Bruders war. Sie hätte in wenigen Tagen ihre Zulassung als Rechtsanwältin erhalten sollen.

„Das Einzige, was sie dazu (dem Anschlag) getrieben haben könnte, ist die Rache für den Tod meines Bruders“, sagte ein anderer Bruder, der 15-jährige Thaher. Am 12. Juni waren israelische Soldaten auf der Suche nach ihrem Cousin Salah, der Mitglied des Islamischen Dschihad war, zu ihrem Haus gekommen. Sie erschossen ihn und Dscharadats Bruder Fadi. Sie habe noch versucht, ihm zu helfen, sei aber von den israelischen Soldaten weggetrieben worden, hieß es. Seit seinem Tod habe sie jeden Tag bei Tageslicht gefastet und angefangen, den Koran zu lesen.

Alle seien betroffen gewesen, als sie gehört hätten, dass sie für das Attentat verantwortlich war, sagte Thaher Dscharadat. „Aber wir haben auch Glückwünsche bekommen. Warum sollten wir weinen? Es ist wie ihr Hochzeitstag heute, es ist der glücklichste Tag für sie.“