Bildung wie gehabt

Heute wird die neue Bildungsstudie der OECD vorgestellt. In NRW Kritik von Gewerkschaftsseite

DÜSSELDORF taz ■ Von der OECD-Bildungsstudie, die heute vorgestellt wird, erwarten die Bildungsgewerkschaften nichts Neues zur Situation in Nordrhein-Westfalen.

Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Nordrhein-Westfalen, sagt im Ausblick auf die OECD-Studie: „Es hat bei uns ja eine gewisse Tradition, dass Kinder in der Grundschule nur wenig Unterricht haben.“ Das habe sich zwar mit der Einführung von zwei Unterrichtsstunden Englisch in den Klassen drei und vier und der Einführung der Ganztagsgrundschule zwar ein wenig geändert, „aber auch dieses System ist in Nordrhein-Westfalen unterfinanziert“. Die Richtung, in die sich das Bildungssystem entwickele sei zwar richtig, „es fehlen allein die Ressourcen“, sagt er. Andererseits hätten sich die Länder Bayern und Baden-Württemberg, „auf die alle schielen, in diese Richtung noch gar nicht bewegt“. Gerade die skandinavischen Länder hätten immer noch Bildungsvorteile durch ihre Klassengrößen: „Dort sitzen gerade einmal 14 bis 15 Kinder in einer Grundschulklasse.“

Auch der NRW-Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, kritisiert die Politik des Landes: „Das Bildungssystem in NRW muss endlich vom Kopf auf die Füße gestellt werden.“ In Kindergärten fehle es an qualifiziertem Personal, zudem seien kleinere Gruppen notwendig. Die Diskussion über„Ein-Euro-Jobs“ in Kindergärten zeige, wohin das Denken der Bildungspolitiker gehe. „Als könne das Jeder, der auch nur ein wenig Lust dazu hätte“, sagt Beckmann. KOK