unterm strich
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Brennende Autos, der Rauch von Explosionen und robbende Hitlerjungen: 58 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verwandelten die Dreharbeiten zu Oliver Hirschbiegels Film „Der Untergang“ die Gegend um den Obwodny-Kanal in St. Petersburg in das Berlin des Aprils 1945. Dass eine Stadt die Kulisse für eine andere bietet, ist im Film zwar kein ungewöhnliches Verfahren. Doch die Haupstadt des Dritten Reiches in St. Petersburg wiederaufzubauen, birgt eine gewisse Ironie: Während der deutschen Belagerung sind dort etwa eine Millionen Menschen ums Leben gekommen. Proteste der Bewölkerung gab es nicht. „Noch vor zehn oder fünfzehn Jahren wäre die Produktion des Films hier unmöglich gewesen, weil die Veteranengruppen protestiert hätten“, sagt der Filmkritiker Alexander Podnjakow. „Aber heute verstehen die Russen, dass Deutschland unser enger Partner ist.“