HRE-Hilfen verlängert

Staat übernimmt Garantien bis Ende des Jahres. Chef der Wirtschaftsweisen sagt: Eine Enteignung wäre richtig

MÜNCHEN dpa/rtr ■ Der Bund hat wie erwartet milliardenschwere Garantien für den kriselnden Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) verlängert. Damit werde eine Schuldverschreibung von 15 Milliarden Euro bis Ende dieses Jahres abgesichert, teilte die HRE am Dienstag in München mit. Die Garantie wäre ansonsten wegen Auflagen der EU Ende März ausgelaufen. Die Hilfen sind Teil eines 50 Milliarden Euro schweren Rettungspakets, das im vergangenen Oktober von Bund, Banken und der Versicherungswirtschaft bereitgestellt worden war. Die HRE ist durch die Finanzkrise in Notlage geraten und wird mit Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro am Leben gehalten.

Angesichts der umfangreichen Staatsgarantien strebt der Bund eine Komplettübernahme des Immobilienfinanzierers an und will die HRE-Aktionäre dabei notfalls auch enteignen. HRE-Chef Wieandt wertete die jetzt bekannt gegebene Verlängerung der Garantien der Bundesregierung als positives Signal für die Gespräche über eine langfristige Unterstützung durch Kapitalbeteiligung und Liquiditätshilfen mit dem Soffin.

Der neue Chef der sogenannten Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, unterstützt unterdessen den Enteignungskurs der Bundesregierung. „Ich habe gewisse Sympathien für eine Verstaatlichung der HRE“, sagte Franz. Man müsste sich dann zum einen keine Gedanken mehr machen über die Bewertung der toxischen Wertpapiere der Bank, und zum anderen würden die Aktionäre bluten müssen und nicht die Steuerzahler.