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Wunderschön sieht es aus. Wie eine Winterlandschaft im Sonnenschein. Doch die Idylle in Salman Salurs „From Land of Silcence“ täuscht: Der weiße Staub, der sich durch die Schuhe des Zwölfjährigen frisst, besteht nicht aus Schnee. Er schleicht sich jeden Tag bei sengender Hitze durch eine Salzmine in der iranischen Steppe. Dort stiehlt er Benzin von LKWs und verkauft es. Sein jüngerer Bruder verscherbelt inzwischen Opium. Beide verachten ihre unehrliche Arbeit. Doch wie sollen sie sonst an Geld kommen? Zusammen wohnen sie in einer halb verfallene Hütte in der Steppe. Der Wind weht lautlos, keine Musik ist zu hören. Nur die Atemgeräusche der Kinder zeugen davon, dass hier Leben existiert.

„From Land of Silence“ ist der erste Langfilm des iranischen Kurz- und Dokumentarfilmers Salur. Die Stärke des Films liegt im Kontrast zwischen den gelungenen Landschaftsaufnahmen und den schwierigen Lebensverhältnissen der Protagonisten. Deren Ängste und Träume werden nur angedeutet, nie wird offensiv um Mitleid geworben.

Leider hatte Salur aber nicht den Mut, auf ein Happy End zu verzichten. Und so taucht eines Tages ein Fremder auf, der den Jungen nicht nur ein bisschen Geld, sondern auch Belehrung bietet: „Da, wo du lebst, ist auch der beste Platz um zu leben.“ Angesichts seines Plans – er will sich das Leben nehmen – klingt das zynisch. Doch die Brüder ändern daraufhin ihr Leben: Fortan gibt‘s keine Diebstähle mehr, sondern kindliche Ausgelassenheit. Viel zu schön, um schlüssig zu sein. mal

24.9., 19.30 Uhr, Grindel; 27.9., 21.30 Uhr, Metropolis