Architektenausbildung
: Hamburg gründet neue Hochschule

Jörg Dräger sieht eine „einmalige Chance für Hamburg“. Gemeint ist die geplante Architektur-Hochschule in der Hafencity, über welche der Wissenschaftssenator gestern im Detail informierte. Demnach soll die Bau-Uni eigenständig und staatlich sein. Wie der Parteilose hofft, werde sie „internationale Strahlkraft für die Hochschulmetropole Hamburg entwickeln“. Die Lehrstätte soll rund 1.500 Studierende haben. Laut Dräger schrumpft damit die Zahl der Studienanfängerplätze im Bereich Bauen gemäß eines Senatsbeschlusses von 2003 um etwa 35 Prozent.

In der Uni werden die Architekten der Kunsthochschule (HfbK) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit den Bauingenieuren und Geomaten der HAW sowie den Stadtplanern der Technischen Uni zu drei Departments gebündelt. Ursprünglich wollte der Senat die Architektenausbildung unterm HAW-Dach vereinen. Das Studium sollte im Zuge dessen verbessert und Kosten gesenkt werden. Die HfbK aber wehrte sich und fand namhafte Fürsprecher. Über die Hafen-Uni kommt bei den Lehrstätten trotzdem kein Jubel auf, da sie im Gegenzug schrumpfen (taz berichtete).

Dräger sähe das neue Haus mit 13.000 Quadratmeter Grundfläche am liebsten nahe des Magdeburger Hafens. Bezahlt wird es aus einem 280 Millionen-Euro-Sonderinvestitionstopf des Senats. Mit dem Hinweis „Einzelsummen nennen wir nicht“, schwieg sich der Senator über die Baukosten aus. Der neuen Uni würden die Ressourcen der HfbK-, TU- und HAW-Bereiche sowie ein Verwaltungskostenanteil übertragen. Voraussichtlich wechseln bis zu 75 Dozenten den Arbeitsplatz. Zum 1. Oktober 2005 soll die Bau-Hochschule formal gegründet werden, der erste Spatenstich ist für Ende 2006 avisiert. wei