World Trade Center darf kosten

Grüne fragten nach der Rentabilität des WTC: Kosten 3,1 Mio Euro, Einnahmen die Hälfte

Bremen taz ■ Die Subventionen für das World Trade Center sind „sinnvoll eingesetzt“. Das erklärt der Bremer Senat in seiner Antwort auf eine detaillierte Anfrage der Grünen. 1991 war der repräsentative Bau an der Birkenstraße errichtet worden, damals noch mit dem Anspruch, ein „Asian Pacific Trade Center“ zu sein. Ausländische Firmen sollen mit dem Gebäude angelockt werden. Auf 15 Jahre hatte die Stadt das Haus angemietet, im Mai 2006 läuft der Vertrag aus. Und dann müssen Bremens Wirtschaftsförderer entscheiden, wie es weitergehen soll. 2,1 Millionen Euro Kaltmiete zahlt Bremen dem Hauseigentümer Hans Grote. Bei Abschluss des Mietvertrages hatte es Hoffnungen gegeben, Grote werde seine Kunst-Sammlung in Bremen fest ausstellen. Das wurde aber nicht als Gegengeschäft vereinbart. Die Mieteinnahmen sind gegenüber den Kosten eher spärlich – 1,3 Mio Euro im Jahre 2003.

Seitdem die Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) das Haus verwaltet, sei „ein transparentes Kostenmanagement möglich“, teilt der Senat mit. Vorher offenbar nicht. Die Großzügigkeiten der Gründerjahre wurden beschnitten: „Seit November 2001 wurden alle neu abgeschlossenen Mietverträge zu Planmieten abgeschlossen“, teilt der Senat mit. Sonder-Konditionen gebe es nicht mehr. „Es gibt auch bei kleineren Veranstaltungen keinen kostenlosen Getränke-Service mehr.“ Über Veranstaltungen werden pro Jahr um die 60.000 Euro erzielt. Die Kosten – inklusive der Mietkosten – für den Veranstaltungsbereich dürften das Zehnfache ausmachen.

Kostendeckend sind auch die „Planmieten“ nicht. „Seit 2003 ist die Auslastung rückläufig“, für die Zukunft hält der Wirtschaftssenator eine Miet-Auslastung von 75 Prozent für „realistisch“. Mehr als 800 Quadratmeter der insgesamt 7.750 Quadratmeter Bürofläche sind an Einrichtungen oder Firmen im Besitz des Landes Bremen vermietet.

Der Senat weist in seiner Antwort auf die Anfrage der Grünen darauf hin, dass in Kürze ein Beschluss über die „Fortführung des WTC als Bestandteil der Außenwirtschaftsstrategie des Landes Bremen“ zu fassen sei. Die Firmen, die die Entwicklung der Überseestadt planen, hätten ein derart hoch subventioniertes Objekt gern in dem neuen Planungsgebiet. Mit dieser Drohung lässt sich die Mietzahlung an den Investor Grote möglicherweise auch so weit drücken, dass der bisherige zentrale Standort weniger Geld verschlingt. kawe