TEMPODROM-AFFÄRE

Das Tempodrom ist ein Relikt der Westberliner Subkultur. Am 1. Mai 1980 kaufte die Krankenschwester Irene Moessinger von einer Erbschaft ein Zirkuszelt und gründete auf der damaligen Brache am Potsdamer Platz das „Tempodrom“. Bereits 1984 musste das Zelt nach Anwohnerbeschwerden in den nahen Tiergarten umziehen. Als fünf Jahre später die Mauer fiel, sollte das Zelt dem nach Berlin ziehenden Kanzler weichen. Der damalige Kreuzberger Bezirksbürgermeister und spätere Bausenator Peter Strieder (SPD) machte sich dafür stark, das Tempodrom dauerhaft am Anhalter Bahnhof anzusiedeln. Aus dem Zirkuszelt wurde ein zementierter Luxusschuppen. Der hatte seinen Preis. Aus geplanten 16,4 Millionen Euro Baukosten wurden rund 33 Millionen. Im November 2003 löste die CDU-Fraktion mit einer Anzeige gegen Strieder die immer weiter greifenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus. Im März dieses Jahres musste das Tempodrom Insolvenz anmelden. FLEE