Kampf der Kulturen

AStA kürzt Zuschüsse für Sportkurse, weil Kulturkurse stärker gefördert werden sollen. Trotzdem auch in diesem Winter breites Angebot von Aikido bis Gesellschaftstanz

von TONIO POSTEL

Dass der Hochschulsport eine akzeptierte Alternative zum Vereinssport ist, bestätigt die stetige Nachfrage. Das Angebot ist vielfältig, die Preise sind immer noch günstiger als im Verein. Doch der Hochschulsport muss ohne öffentliche Zuschüsse auskommen, folglich das Geld für die Bezahlung seiner 11 hauptamtlichen Mitarbeiter sowie der 40 studentischen Hilfskräfte selbst erwirtschaften, sagt Philipp Hatje, stellvertretender Leiter. Auch müsse man weitere Rückschläge verkraften: Getreu dem Motto „Sport ist Mord“ wolle nun der AStA seine Zuschüsse weiter stutzen.

Früher, so berichtet Hatje, habe der Beitrag des AStA gut 40.000 Mark pro Semester betragen, im Sommer waren es noch 8.000 Euro und in diesem Wintersemester sind es gerade mal 1.500. Zudem sei das AStA-eigene Sport-Angebot von vormals 30 Kursen auf sieben heruntergeschraubt worden. Dabei sei der AStA laut Hochschulgesetz doch dazu verpflichtet, die „sportlichen Interessen der Studenten zu fördern“. Hatje folgert: „Die verwenden mehr Geld für politische Themen.“

Eine Einschätzung, die Falk Hocquel, beim AStA für Kulturelles zuständig, zwar teilweise bestätigen, den Argwohn jedoch nicht verstehen kann. Der AStA habe durch seine jahrelangen Subventionen dem Hochschulsport erst zu dem verholfen, was er jetzt ist, findet Hocquel. Heute stehe dieser mit seinen gut 70 Kursen auf eigenen Füßen, sei zudem eine „GmbH, die eigenständig wirtschaftet“. Hinzu kämen Sponsorengelder, die Nutzung der Hallen sei umsonst. Der AStA brauche das Geld für sein Kulturkurs-Programm, für dessen 52 Kurse Subventionen nötig seien (siehe rechts).

Kürzung hin, Kürzung her, ein Blick in das Angebot des Hochschulsports lohnt immer: Von Aikido bis zum Gesellschaftstanz für Fortgeschrittene kann man so ziemlich alles machen, was Spaß macht. 14 Tage Drachenfliegen lernen in Frankreich zum Beispiel für 480 Euro. Oder sieben Tage Yachtsegeln für 301 Euro. Man kannTriathlon machen oder Kletter-Kurse buchen, ein Baskettball-Kurs für Behinderte wird angeboten und – aufgepasst – alles, was ein Clown können muss, bekommen Kinder zwischen 5 und 10 Jahren in einer Zirkusschule vermittelt.

Und auch die Qualität der Betreuung – Trainer, die ihr Handwerk verstehen und bei Fragen zur eventuell falschen Technik sachkundig Auskunft geben können – ist beim Hochschulsport sichergestellt. Darüber hinaus, so zumindest sieht es ein regelmäßiger Nutzer des Angebots, „kann man hier mit cooleren Leuten spielen als im Verein“.

Teilnehmen dürfen Studierende aller Hamburger Hochschulen sowie deren Mitarbeiter und Gäste, die allerdings eine Gebühr aufbringen müssen. Anmeldungen per Postkarte oder übers Internet unter: www.hochschulsport-hamburg.de. Die Programmhefte liegen in allen Hochschulsportbüros (siehe Seite 12) und bei der Haspa aus.