47 Tote bei Anschlag auf Markt in Bagdad

Islamistische Gruppe bekennt sich zu Attentat. Bombe explodierte in der Nähe einer Meldestelle für Polizisten

BAGDAD dpa/rtr ■ Beim folgenschwersten Anschlag im Irak seit rund sechs Wochen sind am Dienstag im Zentrum von Bagdad mindestens 47 Menschen getötet und 114 weitere verletzt worden. Die Sprengladung explodierte auf einem belebten Marktplatz an der Haifa-Straße, die als Aufständischen-Hochburg gilt. In der Nähe liegt eine Rekrutierungsstelle für Polizisten. Zum Zeitpunkt des Anschlags standen dort dutzende Menschen an, die sich um eine Stelle bei der Polizei bewerben wollten. Umliegende Läden und Cafés wurden beschädigt, geparkte Autos zerstört.

Die Gruppe um den Al-Qaida-Verbündeten Abu Mussab al-Sarkawi bekannte sich zu dem Anschlag. Es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt, teilte der militärische Flügel der Gruppe „Tawhid und Dschihad“ auf einer Internetseite mit. Die Mitteilung konnte zunächst nicht überprüft werden.

Die USA und UN-Generalsekretär Kofi Annan haben die Mitgliedsländer des Sicherheitsrates zur Unterstützung für den militärischen Schutz der UN-Mission im Irak aufgefordert. Das höchste Entscheidungsgremium der UN müsse sich mit Problemen bei der Aufstellung dieser Schutztruppe „so rasch wie möglich“ befassen, erklärte Annans Sonderbeauftragter für den Irak, Ashraf Qazi, am Dienstag bei einer Sitzung der 15 Ratsmitglieder. US-Botschafter John Danforth rief alle Staaten auf, Soldaten für den UN-Schutz bereitzustellen

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