Spaltpilz am Werk

Streit um Kölner Montagsdemos eskaliert: Wahlbündnis schnappt Veranstaltern den Termin am Roncalliplatz weg

KÖLN taz ■ Die Kölner Montagsdemo steht womöglich vor der Spaltung: Für die nächsten vier Montage ab 18 Uhr hat Claus Ludwig vom Wahlbündnis „gemeinsam gegen sozialraub“ Demonstrationen auf dem Roncalliplatz angemeldet. Damit stehen diese Termine den bisherigen Veranstaltern der Demo um Attac und das Kölner Arbeitslosenzentrum KALZ nicht mehr zur Verfügung. Eine „unschöne Entwicklung“ sei das, so KALZ-Geschäftsführer Thomas Münch. Bei den letzten Demos hatte sich der Streit zwischen Veranstaltern und Vertretern des Wahlbündnisses um das Rederecht am Mikrophon verschärft. Dies sei auch der Grund für seine Initiative, sagte Ludwig. Die Veranstalter hätten „ihre Mikrophonmacht missbraucht“.

Dagegen wirft Münch dem Wahlbündnis vor, die Montagsdemo für ihre „partikulären Interessen“ zu instrumentalisieren. Ludwig betonte jedoch, dass er die Demo „nicht für das Wahlbündnis“ angemeldet habe. Nächste Woche würden alle Interessierten, auch das KALZ, zum „Bündnistreffen“ eingeladen.

Wie die KALZ-Symphatisanten auf Claus‘ Initiative reagieren, wollen sie auf „ihrer“ nächsten Montagsdemo diskutieren, die ohnehin als Diskussionsveranstaltung am Rudolfplatz geplant ist. Auf „seiner“ Demo will Claus die anderen Hartz-Gegner vom Roncalliplatz ebenfalls zum Rudolfplatz führen. SUG