Ein Zwilling nach Trennung tot

BALTIMORE/LEMGO dpa ■ Tabea, eines der siamesischen Zwillingsmädchen aus dem lippischen Lemgo, hat die riskante Trennung nicht überlebt. Sie starb kurz nach der mehr als 18-stündigen Marathonoperation im amerikanischen Baltimore. Alle Wiederbelebungsversuche vermochten sie nicht zu retten, teilte das Kinderhospital der Johns Hopkins Universität gestern mit. Dagegen habe ihre Schwester Lea Chancen, die schwierige Trennung am Kopf gut zu überstehen. Ihr Zustand sei kritisch, aber stabil. „Wir haben große Hoffnung, dass Lea kräftig bleibt, sich gut erholt und zu einem gesunden jungen Mädchen heranwächst“, ließ das erschöpfte Team um den Neurochirurgen Benjamin Carson in einer knappen Verlautbarung ausrichten. Der Ausgang des riskanten Eingriffs kommt, so schwer er für die Eltern zu verkraften ist, nicht überraschend. Laut Statistik haben siamesische Zwillinge, die wie Lea und Tabea an der Schädeldecke verwachsen sind, nur eine 50-prozentige Überlebenschance.