urdrüs wahre kolumne
: Ab nach Walhall!

In Schutz nehmen muss und will ich den langen König Henning vor all’ den verdrucksten Pupsern, die ihm jetzt das bisschen Klimpergeld für die an sich doch ganz nette Günter Grass-Stiftung zum Vorwurf machen. Wer die konstitutionelle Monarchie so leidenschaftlich trägt wie das Bremer Parlament, darf dem Harun Al-Raschid des Ländchens auch nicht die Schatulle verweigern, mit dem solche Potentaten nun mal ihrer Wege gehen! Hoffe natürlich, dass auch für die verdienstvolle GaDeWe oder gar für Flüchtlingsinitiativen und das Lumpenproletariat mal ein paar Sesterzen abfallen …

Mit einem gerüttelt Maß an Leidenschaft unterstütze auch ich als universeller Berufs-Solidaritäter die Forderung nach Aufrechterhaltung der Mädchenarbeit der „Gewitterziegen“ im Mädchentreff „Lilas Pause“, ersuche aber zugleich die dort Verantwortung tragenden, ob sie sich bei der Wahl ihrer hausbacken-jugendtümelnden Projektnamen nicht etwas weniger verschroben geben können. In die Aufforderung schließe ich ausdrücklich jene Kitas und Spielkreise ein, die sich Verbindungen mit den Begriffen Wichtel, Zwerge, Purzel oder Mäuse auf die Fahne schreiben.

Die in Dörverden vom Neonazi Jürgen Rieger geplante Zuchtstation für Doitschlinge müsste doch mindestens den formalen Ansprüchen einer Rinderbesamungsanlage genügen: hat eigentlich der zuständige Amtstierarzt schon die hygienischen Minimalvoraussetzungen für die hier geplante Produktion geklärt und ist von den Sozialbehörden geprüft worden, auf welche Weise eine übermäßige Beanspruchung der Unterhaltsvorschusskasse verhindert werden kann? Schließlich sind die Herren mit der tätowierten Odalsrune auf dem Eichelkranz als potenzielle Samenschleudern ja nur allzuhäufig in Knast, Söldnerdienst oder alkoholischem Koma, als dass man sie mit einiger Erfolgsaussicht zur Unterhaltszahlung animieren könnte. Am besten mit dem ganzen Saatgut ab nach Walhall, denn die besten arischen Kräfte der Nation verrecken ja immer gern zuerst!

In Sorge um den nichtschwimmenden Teil der Leserinnenschaft verweise ich angesichts der zu erwartenden Spring- und Hochfluten im norddeutschen Küstenraum auf die Rufnummer 0421/25 739 59, unter der per Kleinanzeige im Weserkurier verheißen wird: „Schwimmkurse ohne Zuschauer – wir lösen alle Schwimmprobleme.“ Notfalls unterrichtet aber auch privat in Rücken, Kraul und Brust

Ulrich
„Albatros“ Reineking