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Verlag Gruner & Jahr weist Gerüchte um Anschluss der Henri-Nannen-Schule an die Media School zurück

Der Verlag Gruner & Jahr hat Spekulationen um die bevorstehende Schließung seiner Journalistenschmiede, der Henri-Nannen-Schule, als „unverständlich“ zurückgewiesen. Sprecher Stefan Michalk sagte: „Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird sich für die Schule nichts ändern.“

Gerüchte um die Zukunft der Journalistenschule hatten in den vergangenen Tagen Leitung und Absolventen in große Sorge gestürzt (taz berichtete). Die Eigenständigkeit der Lehranstalt ist in Gefahr, wie aus Schulkreisen gewarnt wurde. Die Schule solle an die neue halb private Hamburg Media School (HMS) angedockt werden und die Ausbildung in einen mehrere tausend Euro teuren Masterstudiengang umgewandelt werden. Die Leiterin der Henri-Nannen-Schule, Ingrid Kolb, war gestern zu keiner Stellungnahme bereit.

„Wir sind vom Verlag mit der Idee konfrontiert worden und freuen uns“, sagte Sabine Neumann, Sprecherin der Hamburger Wissenschaftsbehörde. „Wir würden es begrüßen, wenn die Nannen-Schule als Masterstudiengang in der HMS fortgesetzt würde.“ An der Hälfte der Schule, die in öffentlichem Besitz ist, hält die Stadt die Mehrheit.

Der Verlag ruderte unterdessen zurück. „Wir schauen uns die nächsten zwei Jahre an, wie sich die HMS entwickelt und entscheiden dann, ob eine Kooperation sinnvoll ist und wie die aussehen könnte“, versicherte Sprecher Michalk. „Bisher sammeln wir nur Ideen.“ Ein Masterstudiengang sei nicht Kern der Diskussion. Sinnvoll könne jedoch sein, die journalistische Ausbildung durch das Angebot der HMS wie etwa Verlagsmanagement oder Werbekommunikation zu ergänzen. Undenkbar wäre für den Verlag, den Namen aufzugeben. Michalk sagte: „Das ist ein Markenname.“ EVA WEIKERT