GESTÖRTE ORIENTIERUNG

Hochspannungsleitungen stören offenbar den inneren Kompass von Rindern, Hirschen und Rehen. Im vergangenen Jahr entdeckten Forscher der Universität Duisburg-Essen, dass die Tiere bevorzugt in Nord-Süd-Richtung grasen und ruhen. Jetzt fanden die Biologen Hynek Burda und Sabine Begall zusammen mit tschechischen Kollegen heraus, dass diese Ausrichtung am Magnetfeld der Erde aufgehoben wird, wenn sich die Tiere in der Nähe von Hochspannungsleitungen befinden. Verlaufen diese in Ost-West-Richtung, orientieren sich auch die meisten Kühe in dieser Richtung. Bei einer Leitungsführung nach Nordwesten und Südosten wurde hingegen eine zufällige Ausrichtung der Tiere festgestellt, wie die Forscher im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences erklärten. Die Studie belegt die Vorstellung von einem inneren Kompass, da auch Hochspannungsleitungen ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Dessen Wirkungen waren umso deutlicher sichtbar, je mehr die Tiere in die Nähe der Leitung kamen. Für die Studie werteten die Forscher Satellitenaufnahmen auf verschiedenen Kontinenten aus. AP FOTO: AP