Expräsident ein Vergewaltiger?

TEL AVIV dpa ■ Der ehemalige israelische Präsident Mosche Katzav muss sich wegen Vergewaltigungsvorwürfen vor Gericht verantworten. Während des Prozesses sollen mehr als 50 Zeugen befragt werden. Katzav, der auch wegen weiterer Sexualdelikte angeklagt wird, bestreitet sämtliche Vorwürfe. Er warf dem Generalstaatsanwalt Menachem Masus vor, seit Aufnahme der Ermittlungen vor drei Jahren Lügen und Fälschungen an die Presse lanciert zu haben. Katzav muss sich wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung von Mitarbeiterinnen in seiner Zeit als Tourismusminister sowie als Präsident verantworten. Angesichts der Vorwürfe war Katzav im Juni 2007 zurückgetreten. Seine Anwälte handelten dann mit der Staatsanwaltschaft ein Schuldeingeständnis für ein geringeres Strafmaß aus. Danach sollte Katzav nicht wegen Vergewaltigung, sondern wegen anderer Sexualdelikte angeklagt werden. Katzav entschied allerdings im April 2008, die Vereinbarung platzen zu lassen und einen Gerichtsprozess anzugehen.