Schlechte Drogentests

Gerichtsmediziner erklärt den Drogentest „Drugwipe“ für untauglich. Das Innenministerium will daran festhalten

DÜSSELDROF/KÖLN taz ■ Der von der nordrhein-westfälischen Polizei eingesetzte Drogenschnelltest „Drugwipe“ ist untauglich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Köln. „Für die Erkennung der meisten Drogen ist „Drugwipe“ nicht geeignet“, sagte der Gerichtsmediziner Herbert Käferstein dem Magazin Focus.

Nach Angaben der Kölner Wissenschaftler weist der Test, mit dem die Polizei seit Januar in NRW Drogenkonsum bei 3.000 Autofahrern feststellte, eine Fehlerquote im zweistelligen Bereich auf. Besonders schlecht schnitt der Wischtest, für den lediglich Körperschweiß oder Speichel nötig ist, bei der Erkennung von Cannabis ab: Bei jeder fünften Analyse traten laut Studie Abweichungen auf. Bei Ecstasy und Amphetaminen waren rund 18 Prozent, bei Kokain etwa 14 Prozent der Testergebnisse falsch. Lediglich bei Opiaten seien die Ergebnisse zuverlässig, so die Studie. „Die Polizei dürfte den Test nicht mehr verwenden“, folgerte Käferstein.

Das NRW-Innenministerium will dennoch an dem Test festhalten. Bei den Ergebnissen der Wissenschaftler handele es sich schließlich nur um einen Vortest, beschwichtigte ein Ministeriumssprecher. Die Fehlerquote liege nicht im zweistellige Bereich, sondern nur bei acht Prozent. Der Test erleichtere die Erkennung von Drogensündern im Straßenverkehr erheblich. KAN