SSK will den Osten erobern

Die Sozialistische Selbsthilfe Köln platzt aus den Nähten. Jetzt soll eine Gruppe auf der „Schäl Sick“ gegründet werden. Noch werden Leute gesucht – und ein passendes Haus

Köln taz ■ Die Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) will nach Osten expandieren. Da die beiden SSK-Gruppen am Salierring und in Ehrenfeld keine neuen Mitglieder mehr aufnehmen können, hat sich eine zehnköpfige Gruppe zusammengefunden, die im rechtsrheinischen eine neue Filiale eröffnen will.

Nun werden noch fünf bis zehn Leute gesucht, die mitmachen wollen. Die sollten den Sozialismus ernst nehmen. Einer der Grundsätze der SSK: „Materielle Unterschiede zwischen den Mitgliedern sollen verhindert bzw. aufgehoben werden.“ Für die Entscheidungsfindung in der SSK gilt das Konsensprinzip. Das kann heißen, dass ein Plenum schon mal etwas länger dauert. Geld verdienen wird die Gruppe wie üblich mit Umzügen, Entrümpelungen und dem Lagerverkauf. Auch für die Arbeit wurde ein Grundsatz formuliert, der in Zeiten der Arbeitszeitverlängerung wunderbar klingt: „Ziel ist es, sich von ausbeuterischer Lohnarbeit zu befreien und so wenig wie möglich für das eigene und gemeinsame Überleben zu arbeiten.“

Bislang fehlt der Gruppe allerdings noch ein Gebäude für ihr Vorhaben. Platz für 20 Leute, eine große Gemeinschaftsküche und eine Möbelhalle sollte das Haus bieten. Ein Nutzungsvertrag mit der Stadt Köln, wie ihn der SSK Ehrenfeld für das Haus in der Liebigstraße besitzt, würde den KollektivistInnen gut gefallen. Für Morgen laden sie Interessierte, die in der neuen SSK gemeinsam arbeiten und wohnen wollen, zu einem Infoabend ein. Christian Gottschalk

Mittwoch, 22.9, 20 Uhr, SSK Ehrenfeld, Liebigstraße 25