WelcomeCard welkt

Pauschalticket für Touristen verkauft sich schlechter und soll aufgemöbelt werden. Konkurrenz durch BVG-Angebot

Die Berliner WelcomeCard für Touristen soll attraktiver werden. Diese Ansicht teilen sowohl die Senatswirtschaftsverwaltung als auch die Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM). Grund: Die Erlöse durch den Verkauf des 72-Stunden-Tickets für derzeit 21 Euro gingen 2003 zurück. Seit 1999 stieg die Nachfrage nach dem Spezialticket – das auch zahlreiche vergünstigte Eintrittsmöglichkeiten in Berliner und Potsdamer Museen und Theatern bietet – zunächst rasant an. Damals wurden von der BTM Karten für 771.000 Euro verkauft, von den Unternehmen im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) für 1,72 Millionen Euro. Bis 2002 kletterten die Erlöse bei der BTM kontinuierlich auf 2,83 Millionen Euro und beim VBB auf 5,65 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es dann bei der BTM nur noch 2,52 Millionen Euro und beim VBB 5,45 Millionen Euro.

Als unliebsamer Konkurrent entpuppten sich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). „Mit der Kleingruppenkarte für 15 Euro gräbt die BVG der WelcomeCard das Wasser ab“, sagte BTM-Sprecherin Natascha Kompatzki. Zudem kam in diesem Jahr die CityTourCard der BVG hinzu, die bei 48 Stunden Gültigkeit 14,50 Euro kostet und in Berlin ebenfalls verbilligten Eintritt in Kultureinrichtungen gewährt. Von der BVG war zu diesem Thema keine Stellungnahme zu erhalten.

Derzeit laufen zwischen allen Beteiligten Gespräche über die Einnahmeverluste bei der WelcomeCard. „In den nächsten zwei bis drei Wochen ist mit einem Ergebnis zu rechnen“, sagte die BTM-Sprecherin. Zudem geht es auch um noch mehr Attraktivität der WelcomeCard. Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch befürwortet etwa eine Staffelung des Geltungsbereichs für 48 oder 72 Stunden. Zudem könnten noch mehr Kooperationspartner gewonnen werden. Auch Spezialofferten anlässlich von Kongressen seien denkbar. Als wichtig sieht Strauch es auch an, dass die WelcomeCard an Fahrscheinautomaten oder im Internet gekauft werden kann. DDP