der kommentar
: Islamisten unter uns

Der Berliner Senat hat den geplanten Islamistenkongress verboten. Das ist falsch.

Die Demokratie ist in Gefahr. Deutschland ist zum Rückzugsgebiet von militanten Islamisten geworden. In Deutschkursen kann man junge Männer treffen, die offen bekennen, dass sie nur hier sind, um zu lernen, wie man die westliche Gesellschaft zerstört. Und jetzt wollten sich solche Leute auch noch ganz offen treffen, um mitten in Berlin einen internationalen Kongress abzuhalten. Das muss doch verboten werden.

Der Kongress wurde also verboten. Man will nicht sehen, wie sich Islamisten hier versammeln. Das Problem ist nur: die Islamisten sind längst versammelt. Das staatliche Verbot ist ein hilfloser Versuch, die Realität zu negieren: Wir haben sie verboten, also darf es sie nicht geben.

Das hilft nicht. Helfen würde allein die zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Islamismus. Ein ehrlich gemeintes Integrationsangebot für junge Muslime könnte sie in diese Gesellschaft hereinholen. Verbote verstärken nur die Radikalisierung – auf beiden Seiten. KUZ