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urdrüs wahre kolumneHannöversch Hardcore

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben – und so schickt auch AWD-Gründer Carsten Maschmeyer sich an, dem alten Drückerkolonnen-Milieu zu entrinnen und mit Veronica Ferres in die Schweiz zu gehen, in den Aufsichtsrat einer bis dato als gediegen geltenden Versicherung. Zum Abschied aber muss es noch einmal Hannöversch Hardcore sein: So lädt er seinen alten Kumpel Gerhard Schröder mit Anhang – wahrscheinlich zu Currywurst an Grünkohl und Kaviar – in die niedersächsische Protzhütte ein.

Angesichts der Meldung, dass die Spirituose Jägermeister immer beliebter wird, darf man ja wohl daran erinnern, dass es der Einstieg in die Werbung für dieses Mast-Produkt aus Wolfenbüttel war, das den ruhmreichen Fußballklub und einstigen Deutschen Meister Eintracht Braunschweig dahin brachte, wo er heute herumdümpelt: „Du machst dich kaputt – der Dealer macht Kasse!“

Nachdem Papst Benedikt aufgrund jahrhundertealter Erfahrungen aus den Darkrooms und Separees des Vatikans auch gegenüber den munter schnackselnden Afrikanern erneut den Bareback-Ritus einfordert, gibt Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke den Spielverderber, wenn er erklärt: „Wer wechselnde Partnerschaften sucht, muss sich und andere schützen.“ Gibt es dafür etwas in den Klingelbeutel – aus der gemütlichen kleinen Condomeria nebenan?

Dass Niedersachsens CDU-Innenminister Uwe Schünemann seinen fragwürdigen Ruf zu Recht genießt, belegt die Tatsache, dass er und sein Oberverfassungsschützer Günther Heiß sich nicht entblöden, ihre kleinstkarierte Kritik am jüngsten „Tatort“-Krimi nicht etwa gegenüber dem Drehbuchautor abzusondern, sondern an Kommissarin Lindholm alias Maria Furtwängler weiterreichen. Dabei arbeitet der Film doch nur mit dem alten Mythos „Polizei gut / Geheimdienst böse“, von dem ja ganze Thriller-Serien leben – aber da fehlt so einem Niedersachsenross natürlich die nötige Distanz …

Wie subversiv aber ist Micky Maus? Weil dem jüngsten Heft zum Disney-Nagetier als Gimmick ein wieder mal schlecht funktionierendes Miniradio beilag, ermittelt jetzt die Hamburger Kripo: Angeblich kann man mit dem Ding den Polizeifunk abhören. Niemand aber kümmert sich darum, dass auf dem selben Vertriebsweg immer wieder ganze Kindergenerationen verleitet werden, Urkrebseier zu züchten, die dann, als werdendes oder gar gewordenes Leben, millionenfach von erbarmungslosen Müttern über den Abguss entsorgt werden. Und wen kümmert überhaupt der Polizeifunk – in Zeiten, da rasende Verkehrskriminelle ganz offiziell von Radiosendern über „Flitzerblitzer“ informiert werden?

Zu diversen Nachfragen zum Ausfall der Kolumne in der vergangenen Woche: Ursache war nicht Lustlosigkeit oder Faulheit, sondern eine schmerzhafte Mittelohrentzündung, wie sie im Grunde nicht mal Elisabeth Schaeffler verdient hätte, meint jedenfalls ULRICH „Liebeskind“ REINEKING

ULRICH REINEKING, Journalist und Kabarettist, liest das Micky Maus-Magazin allenfalls noch unregelmäßig.

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