NRW ohne Castor

Grüne: Sachsens SPD soll nach Einstieg in die Regierung „überflüssige Castortransporte“ verhindern

DÜSSELDORF/AHAUS taz ■ Die Grünen in Nordrhein-Westfalen wollen das Ergebnis der sächsischen Landtagswahl politisch nutzen: Der atompolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Rüdiger Sagel, appelliert an Sachsens SPD, sie müsse als möglicher Juniorpartner der CDU die geplanten Atommülltransporte aus dem ehemaligen DDR-Forschungsreaktor Rossendorf bei Dresden ins Zwischenlager Ahaus verhindern. „Die überflüssigen Castortransporte, gegen die sich nicht nur die SPD in NRW eindeutig ausgesprochen hat, müssen gestoppt werden“, fordert Sagel. „Dazu fordern wir die sächsische SPD als zukünftigen Koalitionspartner der CDU auf.“

Auch NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) müsse Einfluss auf seine sächsischen Parteifreunde machen, meint der grüne Atomkraftgegner – das Landesinnenministerium schätzt allein die Kosten für die Polizeieinsätze zur Bewachung der Transporte auf über 60 Millionen Euro. Anti-Atom-Initiativen kritisieren außerdem, die Transporte seien unsinnig: Der hochgiftige Atommüll soll in Ahaus nur zwischengelagert werden und müsste zur endgültigen Aufbewahrung in einem Endlager noch einmal quer durch die Republik transportiert werden. Außerdem gilt die Rossendorfer Halle, in der die Castoren aufbewahrt werden, als Hochsicherheitstrakt und damit als zumindest genauso geeignet wie das Zwischenlager Ahaus. Das sächsische Umweltministerium hatte bisher dennoch auf den Transporten bestanden. WYP