Unzeitgemäßer Saaleausbau

betr.: „Ein leider zeitgemäßes Projekt“, taz vom 9. 9. 04

Gestolpert bin ich über Ihre Behauptung, Fracht von der Straße auf das Schiff zu verlagern, sei „durchaus ökologisch“. Dies doch nur, solange die Güter von der Straße kommen und nicht der Bahn abgenommen werden, die nicht ausgelastet ist!

Die laut einer (vom BMU immer noch unter Verschluss gehaltenen) Planco-Studie erwarteten Gütermengen von 1,5 Mio t/a sind weder berauschend noch unbedingt glaubhaft: Rainer Hopf vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist der Meinung, dass diese Transportmengen nicht direkt von der Straße auf das Wasser verlagert werden, sondern dass die Unternehmen neben Straße und Bahn noch einen weiteren Verkehrsträger favorisieren, um diese dann letztlich gegeneinander ausspielen zu können. Ein Güterzug/Tag von Halle nach Hamburg würde genügen, um diese Gütermengen aus der Saaleregion zu übernehmen! Eine wirtschaftliche Notwendigkeit, den Saalekanal zu bauen und die Elbe weiter auszubauen, ist daher nicht gegeben. Hoffen wir also, „dass die Saale-Millionen nicht aufgetrieben werden können“. RENATE REISNER, Lüneburg