Opfer der Umwelt

Todesursache des im Hamburger Hafen gestrandeten Finnwals wird untersucht. Ergebnisse nächste Woche

Die Todesursache des im Hamburger Hafen gestrandeten toten Finnwals wird von Veterinären untersucht. Mit Ergebnissen sei nicht vor Anfang nächster Woche zu rechnen, sagte ein Sprecher der Umweltbehörde. Zurzeit wird das Tier zerlegt, Gewebeuntersuchungen sollen klären, an welcher Krankheit der zwölf Meter lange und 13,3 Tonnen schwere Meeressäuger gelitten hat.

Fest steht mittlerweile, dass der Wal noch lebte, als er in der Nordsee von einer Schiffsschraube erfasst wurde. Das belegen Blutergüsse. Doch müsse der Koloss bereits bewegungsunfähig gewesen sein. Unwahrscheinlich sei, so Greenpeace-Walexperte Thilo Maack, dass der verirrte Meeressäuger Opfer militärischer Sonar-Tests geworden ist. „Es ist nicht auszuschließen, dass der Wal die Orientierung verloren hat und in die Nordsee gelangt ist“, sagt Maack. Doch die Sonarsignale lösten bei einem Wal dieser Größe keine so große Panik aus, dass er zu schnell aufgetaucht sei und ein „Tauchersyndrom“ (Ohnmacht) erlitten habe. „Es dürften die Umwelteinflüsse gewesen sein“, meint Maack.

Denn in der Nordsee gebe es durch den regen Schiffsverkehr und die Ölplattformen ein „regelrechtes Potpourri an Umweltwidrigkeiten“. So hätten gestrandete Pottwale vor Dänemark so viele Schadstoffe enthalten, dass sie als „Sondermüll“ behandelt werden mussten. KVA