Wochenblatt dünnt aus

„Konjunkturbedingte Rückgänge“ bedrohen Jobs beim Axel-Springer-Tochterverlag. Geschäftsführung schweigt

Beim Hamburger Wochenblatt-Verlag sind unruhige Zeiten ausgebrochen. Ein Teil der Belegschaft bangt um seine Jobs, die Geschäftsführung selbst hüllt sich in Schweigen. Die Unternehmensmutter, der Axel-Springer-Verlag, äußerte sich gestern zwar nur einsilbig, bestätigte aber, dass es zu „Umstrukturierungen“ in dem Verlag komme.

Ursache seien „konjunkturell bedingte Erlösrückgänge“, sagte Springer-Sprecherin Silvie Rundel dazu. Deshalb werde der Verlag auch „personelle Reduzierungen“ nicht ausschließen können. Zu konkreteren Aussagen sei man aber momentan noch nicht bereit. Auch Peter Prawdzik, einer der drei Geschäftsführer, wollte sich gestern zu den Befürchtungen der MitarbeiterInnen nicht äußern.

Aus Kreisen der Belegschaft war zu hören, dass ein Viertel der gut 60 MitarbeiterInnen von der Entlassung bedroht seien. Das Betriebsklima sei denn auch „vergiftet“, hieß es, die „Leistungsbereitschaft geschwunden“. Die MitarbeiterInnen setzten ihre Hoffnung nun darauf, dass die Mutter Springer vermittelnd zwischen Geschäftsführung und Belegschaft eingreife.

Der Hamburger Wochenblatt-Verlag mit Sitz am Curslacker Neuer Deich in Bergedorf ist eine 100-prozentige Tochter des Axel-Springer-Verlags. Er gibt insgesamt 23 Lokalausgaben in Hamburg heraus – die bekannten Stadtteil-Anzeigenblätter, die bei den HamburgerInnen kostenlos ausgegeben im Hausflur ausliegen oder im Briefkasten stecken. AHA