Ordnungsdienst
: Lächerliche Symbolik

Dass ausgerechnet die Alsterwiesen im noblen Harvestehude ein Hort der Kriminalität sein sollen, hat außer Innensenator Dirk Nockemann bis gestern auch noch niemand gewusst. Der Großeinsatz gegen frei spielende Hunde und radelnde Alster-AusflüglerInnen hat wohl eher nicht gezeigt, wo die wahren Probleme dieser Stadt liegen, sondern wie an diesen vorbei Politik veranstaltet wird. Der städtische Ordnungsdienst ist lächerlich.

Kommentarvon ELKE SPANNER

Was offiziell als Programm für mehr Sicherheit verkauft wird, ist reine Symbolik und bestenfalls eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Niemand hat bisher erklären können, warum die OrdnungshüterInnen besser in der Stadt aufräumen können, wenn sie bei der Innenbehörde und nicht länger in den Bezirken angestellt sind.

Und dass die Bevölkerung sicherer lebt, wenn weniger Taubendreck und ausrangierte Autos im Straßenbild sichtbar sind, ist auch kaum mehr als ein ideologisches Konstrukt. Wer wirklich etwas für die Sicherheit tun will, sollte verstärkt rasende und falschparkende AutofahrerInnen sanktionieren. Die von RadfahrerInnen verursachte Menge und Schwere an Unfällen ist im Vergleich dazu minimal.

Aber dass die Innenbehörde Kriminalität mehr herbeiredet als sie bekämpft, hat sich ja erst kürzlich gezeigt, als sie einräumen musste, dass die Statistiken nicht weniger, sondern mehr Verbrechen ausweisen als je zuvor. Trotz der personellen Aufstockung der Polizei und der Schwerpunkteinsätze des städtischen Ordnungsdienstes.