„Alexander Newski“, jetzt so original wie nur überhaupt möglich

Vielleicht Sergej und der Wolf: Jedenfalls hatten Josef Stalin und Sergej Prokofjew mehr miteinander zu schaffen als nur ihr zufälliges gemeinsames Todesdatum. Am 5. März vor 50 Jahren verstarben der Diktator und der Komponist, der wiederum auch die Musik zu dem gewaltigen „Alexander Newski“ geschrieben hat. Eine filmische Hymne an den Einiger Russlands, die Sergej Eisenstein nicht ohne den Fingerzeig Stalins abdrehen konnte. Schon im eigenen Interesse war Stalin der Meinung, dass der Held doch zum Schluss nicht sterben dürfe. Aber nun sollte man den ersten Genossen auch mal wieder vergessen, denn das eigentlich Spektakuläre beim Filmkonzert mit „Alexaner Newski“ am heutigen Donnerstag um 20 Uhr im Konzerthaus am Gendarmenmarkt ist, dass erstmals nach 65 Jahren die Originalpartitur der Filmmusik Prokofjews auf den Notenständern liegt. Spielen wird das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zusammen mit dem Ernst Senff Chor, und noch mal nachhorchen lässt sich der Abend am 4. Dezember, wenn „Alexander Newski“ zum Abschluss des Prokofjew-Jahres auf Arte läuft. TM