Anschlag in Jerusalem

Palästinensische Selbstmordattentäterin sprengt sich an Bushaltestelle in die Luft. Zwei Tote, siebzehn Verletzte

JERUSALEM dpa ■ Eine palästinensische Selbstmordattentäterin hat gestern in Jerusalem mindestens zwei Menschen mit sich in den Tod gerissen. Die Frau habe sich an einer Haltestelle in die Luft gesprengt, an der Soldaten auf Mitfahrgelegenheiten warten, teilte die israelische Polizei mit. Zu dem ersten tödlichen Anschlag in Jerusalem seit sieben Monaten bekannten sich nach israelischen Berichten die militanten Al-Aksa-Brigaden. Die Explosion habe 17 Menschen verletzt.

Die Al-Aksa-Brigaden hatten Israel Rache angekündigt, nachdem die Armee im Westjordanland binnen einer Woche acht führende Mitglieder der Brigaden, die zur Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat gehören, getötet hatten. Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon drohte Arafat am Mittwochmorgen vor dem Anschlag erneut. Arafat werde „bekommen, was er verdiene“, sagte Scharon in einem Radiointerview.

An dem Tatort seien bereits zuvor Anschläge verübt worden, sagte der Polizeichef von Jerusalem, Ilan Franko. „Eine Selbstmordattentäterin hat sich an der Kreuzung in der Nähe der Busse in die Luft gesprengt“, sagte er. Die Frau zündete ihre Bombe, bevor sie durchsucht werden konnte. Unter den Verletzten war auch ein neun Jahre alter Junge.