Politisches Chaos in Serbien

BELGRAD taz ■ Die Zukunft der serbischen Regierung steht auf der Kippe. Am Dienstag sollte im Parlament ein Misstrauensanträge gegen die Regierung und die Parlamentspräsidentin Natasa Micić gestellt werden. Die 240 Abgeordneten warteten jedoch über acht Stunden vergebens auf Micić. Dann erklärte ein Regierungsvertreter, dass die „Arbeitszeit des Parlaments“ vorbei sei. Die Sitzung soll heute fortgesetzt werden. Dieses Vorgehen weist nach Auffassung der Opposition darauf hin, dass die Regierung eingesehen hat, ihre knappe Mehrheit verloren zu haben. Die Regierung wolle Zeit gewinnen, um im letzten Moment noch einige Angeordnete zu „kaufen“ oder „unter Druck zu setzen“. In den serbischen Medien war von „Skandal“, Blamage“ und „Zirkus“ die Rede. A.I.