Ölscheichs im Landtag

In Kiel herrscht Uneinigkeit in Sachen Energiepolitik

Kiel dpa/taz ■ In der Energie- und Klimaschutzpolitik bleiben die Fronten im schleswig-holsteinischen Landtag verhärtet. „Vielleicht werden ja unsere Landwirte in Zukunft die neuen Ölscheichs sein“, sagte gestern der grüne Umwelt- und Landwirtschaftsminister Klaus Müller: Ziel des Landes sei, seinen Stromverbrauch ab 2010 zur Hälfte aus erneuerbaren Energien zu decken. Bisher ist es ungefähr ein Viertel.

Nach CDU-Ansicht ist die Atomenergie auf absehbare Zeit nicht verzichtbar. Die Windenergie könne die Kernenergie nicht ersetzen, weil sie nicht „grundlastfähig“ sei, sagte die Umweltpolitikerin Marie Todsen-Reese. Wenn es um den reinen Ausstoß von Kohlendioxid geht, sei die Atomenergie zu bevorzugen, so der FDP-Abgeordnete Günther Hildebrand.

„Nun sind wir uns aber darin einig, dass ein Ausstieg aus dieser Energieform über kurz oder lang national kommen wird, das Ausstiegsverfahren ist festgelegt.“ Regenerative Energieformen reichten vom Volumen als Ersatz nicht aus. Die Alternative wäre ein verstärkter Einsatz fossiler Brennstoffe – mit einem höheren CO2- Ausstoß als Folge.

Die Emissionen des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid waren im Norden zwischen 1990 und 2000 um 10 Prozent zurückgegangen, das für 2010 angestrebte Ziel liegt bei 15 Prozent.