Alles wird wie neu sein

Der Kessler-Block ist weg, der Umbau von Tenever geht schneller voran als gedacht. Samstag wird im Quartier gefeiert.

Bremen taz ■ Dass der Sommer eigentlich längst vorbei ist, stört die Mitglieder des Vereins Quartier e.V. nicht. Unter dem Motto „Tenever hebt ab“ laden sie am Samstag zwischen 14 Uhr und 18.30 Uhr zu einem multikulturellen Sommerfest auf den Hubschrauberlandeplatz an der Otto-Brenner-Allee ein. In dem Quartier im Bremer Osten leben Menschen aus 80 Nationen. Das soll mit zahlreichen Tanz- und Musikvorführungen unterstrichen werden. Außerdem will man über die Sanierung des Viertels informieren.

Tenever befindet sich im Umbruch. Wo vor kurzem noch der Kessler-Block mit seinen 230 Wohnungen stand, liegt jetzt eine Brachfläche. „In den Siebziger Jahren hat man ganz schön viel Mist verbaut“, stellte Bausenator Jens Eckhoff (CDU) gestern fest. Rund 1.400 Tonnen asbesthaltiger Baustoffe wanderten direkt in den Sondermüll. Rund ein Drittel der Fläche soll jetzt Grünanlage werden. Der Rest, so Eckhoff, stehe für eine neue Bebauung zur Verfügung. Anwohner hatten sich einen Supermarkt gewünscht.

Bis Ende 2006 soll sich Tenevers Gesicht völlig gewandelt haben. Dann – fast ein Jahr früher als geplant – sei das 72 Millionen Euro teure Stadtumbau-Projekt abgeschlossen, schätzt Ralf Schumann, Geschäftsführer der Osterholz-Tenever-Grundstücksgesellschaft (OTG), die als Tochter der Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) die Sanierung des Viertels durchführt. Derzeit wird die Wohnanlage in der Pirmasenser Straße saniert und modernisiert.

Mieterhöhungen werde es keine geben, verspricht Schumann. Zwar werden die Grundmieten steigen, doch die Betriebskosten sollen in gleichem Maß sinken. Das will die OTG durch bessere Wärmedämmung erreichen. Ziel des Stadtbau-Projekts ist, das Image der Trabantenstadt zu verbessern, die Kriminalität zu senken und den hohen Leerstand zu bekämpfen. Im Kessler-Block war zuletzt nur knapp die Hälfte der Wohnungen bewohnt gewesen.

Rund 650 Wohnungen will die OTG bis 2006 in Tenever abreißen, 650 weitere sollen saniert werden. Wenn dann immer noch Leerstand herrscht, müsse die Abrissbirne eben nochmal anrücken, plant Senator Eckhoff. evl