Gespannte Ruhe in Bolivien

BUENOS AIRES taz ■ In Boliviens Hauptstadt La Paz sind am Dienstag auf den Straßen nur Polizeiautos und gepanzerte Militärfahrzeuge unterwegs gewesen. Vor dem Präsidentenpalast und den Ministerien sind Panzer in Stellung gegangen. Wegen der seit Wochen im ganzen Land andauernden Straßenblockaden sind in der auf 3.800 Metern Höhe gelegenen Stadt die Lebensmittel knapp, in den Krankenhäusern fehlt es an Nachschub – selbst Sauerstofftanks können nicht mehr nachgefüllt werden. Dabei wird der politische Spielraum für Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada immer enger. Armeeoberbefehlshaber Roberto Carlos sagte, seine Truppen würden nicht den Präsidenten „als Person“ verteidigen, sondern lediglich „eine auf legitime Weise konstituierte Regierung“. Damit machte er deutlich, dass Sánchez de Lozada nicht mit politischer Unterstützung der Armee rechnen kann. MAL