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: Wendebecken für Politikwende

Hamburgs BauwagenbewohnerInnen und ihre UnterstützerInnen lassen nicht locker: „Die Stadt ist groß genug“, lautet die Losung der heutigen erneuten Demo gegen die Räumung des Bauwagenplatzes Wendebecken, und „Ersatzgrundstücke für alle geräumten Wagenplätze“. Die zweite bundesweite Demo binnen zwei Wochen beginnt am Dammtor (16 Uhr) und geht über den Gänsemarkt und St. Pauli zum Kiez.

Das Wendebecken war wie berichtet am 8. September von 1.400 PolizistInnen geräumt worden, nachdem der Nutzungsvertrag für das Barmbeker Areal am 31. August ausgelaufen war und dort jetzt ein Park mit Teich entstehen soll. Dabei hatten die BewohnerInnen erheblichen passiven Widerstand geleistet – einige hatten sich in Fässer einbetoniert, andere sich auf Plattformen in Bäumen angekettet und an meterhohe Dreibeine gehängt. Das Wendebecken der Ex-Schiffbauversuchsanstalt war von rund 20 Bauis seit Herbst 1999 bewohnt worden.

Während der Senat keinerlei Anstalten machte, eine Ersatzfläche zur Verfügung zu stellen und damit seine Linie bekräftigte, bis 2006 alle Wagenplätze zu räumen, hatte der Bezirksamtsleiter aus Hamburg-Nord, Matthias Frommann, einen Privatinvestor präsentiert. Dieser große Unbekannte wollte ein Gründstück zur Verfügung stellen oder sogar ein geeignetes Areal kaufen.

Der Verfassungsschutz verfolgt die Aktivitäten mit Interesse: „Offenkundig versucht die autonome Szene an das hohe Aktionsniveau aus den Bambule-Protesten in der Vorweihnachtszeit 2002 anzuknüpfen“, befürchten die Schlapphüte auf ihrer Homepage. kva