Lauter Protest vor Botschaft

Als Paramilitärs verkleidet haben Aktivisten der Menschenrechtsorganisation FIAN gestern am Welternährungstag vor der kolumbianischen Botschaft in Tiergarten protestiert. Mit Megafon und Flugblättern forderten sie Bewohner und Mitarbeiter auf, das Gebäude zu verlassen. „Mit der symbolischen Zwangsvertreibung wollen wir zeigen, was in Kolumbien tagtäglich bittere Realität ist“, sagte Armin Paasch von FIAN Deutschland. Paramilitärs jagten Bauern brutal von ihrem Land und nähmen ihnen ihre Lebensgrundlage. Bei den Berlinern löste die Aktion widersprüchliche Reaktionen aus. Ein Sozialarbeiter stürmte erschrocken aus seinem Büro. Passanten wendeten sich entsetzt ab, während sich ein Lehrer etliche Broschüren einsteckte. Die Polizei beschränkte sich bei den Protesten aufs Zusehen. FIAN überreichte der Botschafterin vor der Aktion eine Petition, die eine Agrarreform und den Kampf gegen Zwangsvertreibungen in Kolumbien fordert. Laut FIAN wurden 2002 über 400.000 Menschen von ihren Ländereien vertrieben. SZ