was macht eigentlich ...die CDU Pankow?

Zäune errichten

Im Ernst. Und im Jahre 14 nach Mauerfall. Mit festen Schließzeiten, Stacheldraht, einem Verbot für Großveranstaltungen wie Walpurgisnacht und Fête de la Musique, Umzäunungen. „Alcatraz in Prenzlberg“, betitelt die Kiezzeitung Berliner Abendblatt die Vorschläge der Pankower Christsozialen zur Rettung des verwohnten Mauerparks.

Die Vorschläge tendierten eher Richtung Hochsicherheitsknast als zu bürgerfreundlicher Grünanlage, motzt die Orts-SPD. „Es kann nicht sein, dass ein öffentlicher Park immer mehr ein Eldorado für Leute wird, die das Gesetz nicht gerade auf ihrer Seite haben“, hält Ulrich Eichler, Fraktionssprecher der Berliner CDU, dagegen. Seinen Parteifreunden sind traditionell vor allem die Hooligans, Punks und Straßenschlachten sowie die Drogenszene ein Graus.

Die Tatsache, dass der Mauerpark längst verschönert wurde, scheint die konservativen Parkwächter nicht zu beruhigen. Längst gibt es im „größten Aschenbecher Berlins“ nämlich Grillplätze und einen Hundesauslaufplatz. Auch eins auf die Schnauze gibt es dort wirklich nur – bei Pech und Provo – am Ersten Mai. Nichtsdestotrotz wird hier, wo einst die Mauer die Welt zerteilte, um Grundsätzliches gerungen. Die CDU fordert mehr Polizei, denn die Polizeidirektion Pankow habe den Mauerpark „als gefährlichen Ort eingestuft“. Der Pankower SPD-Fraktionschef Klaus Mindrup kann sich nur wundern: Die Holzhammermethode eignet sich denkbar schlecht für ein netteres Miteinander. AW FOTO: ARCHIV