Hollands Nullrunde umstritten

Gewerkschafter sind erzürnt über den Plan, die Löhne für zwei Jahre einzufrieren

BERLIN taz ■ Bei Tarifunterhändlern und Funktionären von Hollands Einzelgewerkschaften stößt die am Dienstag getroffene Vereinbarung zwischen Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaftsdachverband (FNV), für zwei Jahre die Löhne einzufrieren, auf Ablehnung. Ihnen zufolge ist der Lohnstopp „ein Geschenk“, während die sozialen Einschnitte, die die Regierung anpeilt, nur verschoben würden.

Die Gewerkschaften fürchten wegen der Vereinbarung einen Mitgliederschwund – es rumort an der Basis. „Ich bekomme seit Mittwoch laufend wütende Anrufe von Mitgliedern“, sagt Niek Stam, FNV-Tarifunterhändler der Hafenarbeiter. „Sie drohen mit Austritt, wollen eine eigene Interessensvertretung gründen. Wenn wir nichts unternehmen, bricht die Gewerkschaft aus einander.“ Bis 31. Oktober sollen die FNV-Mitglieder über die Vereinbarung abstimmen. Am 3. November liegt dann das Ergebnis, das verbindlich ist, vor. HERA