Forensik soll wachsen

Eine Einwohnerversammlung in Osterholz beschäftigt sich mit der geplanten Erweiterung der geschlossenen gerichtsmedizinischen Abteilung in Bremen-Ost

bremen taz ■ Nach ersten internen Debatten im Beirat Osterholz werden die Pläne zur Erweiterung der Forensik im ZKH Bremen Ost nun öffentlich zur Diskussion gestellt. Er wolle den AnwohnerInnen „Rede und Antwort“ stehen, versprach Gesundheits-Staatsrat Arnold Knigge. „Dadurch wird der gute Eindruck bestätigt, dass die Sorgen und Nöte vor Ort sehr ernst genommen werden“, lobt Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter.

Nicht überall stößt der geplante Erweiterungsbau auf spontane Zustimmung. Zu den bereits bestehenden 73 Plätzen für psychisch kranke Straftäter sollen bis 2008 24 weitere kommen – und möglicherweise bis 2012 nochmals 24. Der Hintergrund: Immer mehr psychisch kranke Straftäter bleiben immer länger hinter den Gittern der geschlossenen Abteilungen der Gerichtsmedizin, kurz: der Forensik.

Als einen Weg aus dieser bundesweiten Problematik hat zuletzt die niedersächsische Gesundheitsministerin Ursula von der Leyen eine Bundesratsinitiative angekündigt, wonach psychisch kranke Straftäter künftig einen Teil ihrer Strafe in den Vollzugsanstalten absitzen sollen – bevor sie in die Klinik kämen. Auch Bremen kann kaum noch männliche Straftäter aufnehmen, Frauen wurden und werden nach Auskunft des Gesundheitsressorts auch künftig nach Niedersachsen verlegt. ede

Einwohnerversammlung am 27.10., 18 Uhr Ortsamt, Osterholzer Heerstr.100