Seilbahn in die Leseecke

Bremer Kinder dürfen mitbestimmen, wie ihre Abteilung in der neuen Zentralbibliothek Am Wall aussehen soll

taz ■ Hand an den Griff, abstoßen – und sssst geht’s in rasanter Fahrt am Seil vom Regal mit den Pferdebüchern in Richtung Leseecke. So stellen sich Bremer Kinder die Fortbewegung in der künftigen Zentralbibliothek am Wall vor. 22 Leseratten zwischen sieben und zwölf Jahren dürfen bei der Planung der Kinderabteilung mitreden. In einem zweitägigen Workshop der Stadtbibliothek Bremen und des Vereins SpielLandschaftStadt sammelten sie jetzt ihre Ideen.

Die neue Zentralbibliothek entsteht im Alten Polizeihaus Am Wall und soll im Herbst 2004 eröffnet werden. 600 der insgesamt 7.200 Quadratmeter werden dort allein den Kindern gehörten. Die träumen außer von Seilbahnen von Kuschelecken und Sitzsäcken, von Aquarien und von einem großen Indianerzelt, in das sie sich zurückziehen und vorlesen können. Die Kleinen wollen große Tische, niedrige Regale und Häppchen zur Lektüre. Und: Mehr Mangas.

„Die Kinder sind die Experten“, sagt Monika Steffens, Leiterin der Zentralbibliothek. Entscheiden dürfen sie aber nicht. Immerhin: Steffens und ihre Kollegen prüfen die Vorschläge und diskutieren, was davon umgesetzt werden kann. Ende November steht das nächste Treffen mit den Kindern an. Da wird besprochen werden, welche Wünsche Wirklichkeit werden können. Zelt, Aquarium, Kuschelecken, Essen – all das hält Bibliotheksleiterin Steffens durchaus für realistisch. Nur das mit der Seilbahn wird wohl nichts. Die sei zu gefährlich, heißt es. dos