Ein Hafen für Bremen

Wirtschaftssenator wirbt für den Industriehafen

bremen taz ■ „Es gibt noch einen richtigen Hafen in Bremen“ – das war die Botschaft, die gestern der neue Wirtschaftssenator Peter Gloystein und der Chef der Hafengesellschaft bremenports Jürgen Holtermann auf einer Bootstour durch den Industriehafen zu verkünden hatten. Und damit dieser Hafen nicht irgendwann in Vergessenheit gerät oder gar zugeschüttet wird, wurde wie für die anderen Häfen auch für den Industriehafen ein Masterplan erstellt.

Was genau dieser Masterplan beinhaltet und wie viel Geld Bremen für dessen Umsetzung auf den Tisch legen wird, konnte Holtermann gestern nicht sagen. Das müssten letztendlich die Parlamentarier entscheiden. Viel zu sagen habe der öffentliche Geldgeber im Industriehafen aber ohnehin nicht: 80 Prozent des Gebietes befinden sich in Privatbesitz. Verbessern sollte sich, so Holtermann, das Marketing. Außerdem müsste die Unterweser-Fahrrinne um noch einen Meter vertieft werden. „Sie bleibt unverzichtbar, damit die Häfen in Bremen-Stadt besser von großen Seeschiffen erreicht werden können.“

Eine Standortanalyse hatte ergeben, dass sich im Industriehafen etwa 50 mittelständische Unternehmen angesiedelt haben. Insgesamt beschäftigen sie über 3.000 Mitarbeiter, indirekt abhängig seien weitere 600 Arbeitsplätze, so schätzen Experten. Diese müssten unbedingt erhalten bleiben, sagte Wirtschaftssenator Gloystein. Allerdings sei es ihm herzlich egal, ob die Unternehmen tatsächlich von der Seefahrt abhängig sind oder nicht. „Da sind wir nicht so pingelig.“ Der Industriehafen könne auch „ein Gewerbegebiet am Wasser“ sein.

Mit dem angrenzenden Gelände des gerade geschlossenen Space Parks habe der Hafen übrigens nichts zu schaffen, so Holtermann. „Das eine ist Tourismus und das andere harte Ökonomie.“ eib