unterm strich
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Im deutschen Kunsthandel geht ein Schreckgespenst um. Wie das Politikmagazin Cicero in seiner neuesten Ausgabe berichtet, fürchten die Galeristen um ihr Geschäft mit den Werken renommierter Künstler aus dem Ausland. Grund für die Aufregung ist Paragraf 50 des Einkommensteuergesetzes, der „den pauschalen Einkommensteuerabzug“ regelt. Den Paragrafen gibt es zwar schon einige Jahre, doch bislang haben die Finanzbehörden nur ausländische Musiker und Entertainer damit traktiert. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen ist jetzt aber auch der Kunsthandel ins Visier der Steuereintreiber geraten. In den vergangenen Monaten mehrten sich die Fälle, in denen Finanzbehörden die Verkäufe ausländischer Kunst in Deutschland mit einem Satz von rund 21 Prozent nachträglich besteuern wollten. Derzeit liefen Steuerprüfungen in Bayern und in Hessen, schreibt Cicero unter Berufung auf Kreise des Galeristenverbandes. „Die Nachricht von möglichen rückwirkenden Steuerforderungen ist bei uns eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt der Kölner Galerist Karsten Greve, der mit US-Künstlern wie Louise Bourgeois und Cy Twombly handelt. Kunsthändler wie Greve müssten künftig mit erheblichen Nachzahlungen rechnen, wenn die Finanzbehörden das alte Gesetz neu auslegen und damit auch ausländische Künstler besteuern.

Mit einem riesigen Feuerwerk ist das Weltkulturforum von Barcelona in der Nacht zum Montag zu Ende gegangen. Spaniens Kronprinz Felipe sagte bei der Abschlussfeier, das fast fünf Monate dauernde Festival sei ein Erfolg gewesen. Es habe die Stadt in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens in aller Welt gerückt. Nach Angaben der Stadtverwaltung beobachteten 425.000 Menschen das Feuerwerk. Die Feuerwerkskörper, die von Schiffen aus abgeschossen wurden, verwandelten Barcelonas Küstenlinie auf einer Front von 2,5 Kilometern in ein Meer von Licht und Funken. Das „Forum der Weltkulturen“ war weltweit die erste Veranstaltung dieser Art. Es lockte insgesamt über drei Millionen Besucher an, erheblich weniger, als die Veranstalter erwartet hatten.

Die Jury des 38. Internationalen Theaterfestivals Bitef in Belgrad hat sich nicht auf einen Sieger einigen können. So teilen sich nun ein russisches und ein litauisches Theater den „Grand Prix – Mira Trailovic“, gab die Jury bekannt. Der Preis ging gleichberechtigt an das Moskauer Masterskaja P. Fomenko-Theater für „Krieg und Frieden“ nach Leo Tolstoi und an das Oskaras Korsunovas Theater aus Vilnius, das mit Shakespeares „Romeo und Julia“ aufgetreten war. Den Sonderpreis bekam das Stadttheater aus Tiflis für „Die Stalingrad-Schlacht“.