China führt bei der Todesstrafe

BERLIN dpa ■ Trotz der Olympischen Spiele in Peking hat China im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen hingerichtet als jedes andere Land. Nach dem Jahresbericht von Amnesty International, der am Dienstag offiziell veröffentlicht wird, wurden in der Volksrepublik mindestens 1.718 Frauen und Männer nach Todesurteilen erschossen oder mit der Giftspritze getötet. Damit entfielen mehr als zwei Drittel der Hinrichtungen weltweit auf China. Insgesamt wurden rund um den Globus mindestens 2.390 Menschen exekutiert. Damit wurden fast doppelt so viele Hinrichtungen bekannt wie im Jahr zuvor (1.252). Der starke Anstieg ist im Wesentlichen auf die Entwicklung in der Volksrepublik zurückzuführen. Nach Amnesty-Angaben wurden dort mindestens 1.248 Todesurteile mehr vollstreckt als im Jahr zuvor. Dabei handelt es sich allerdings nur um die Zahl der bekanntgewordenen Exekutionen. Die tatsächliche Zahl der Hinrichtungen liegt nach Amnesty-Einschätzung „um ein Vielfaches höher“.