Unbequeme Zeiten

Auch der Verzicht auf die Flugreise brachte dem HSV nichts. Die Hamburger kamen mit 0:4 in Kaiserslautern unter die Räder

von OKE GÖTTLICH

Auch die neunstündige Anfahrt per Bus zum Betzenberg hätte sich der HSV nicht antun brauchen – dann hätte er wenigstens Kosten gespart. Mühen spart man sich auf Seiten des HSV schon von Saisonbeginn an. Nun streicht die Vereinsführung einige komfortable Vorzüge der HSV-Profis. Statt mit dem Flugzeug ging es per Bus in die Pfalz. Die luxuriöse Unterbringung wurde durch eine günstigere ersetzt. Gebracht hat auch das nichts. Die Schwächen liegen jenseits des Komforts, wie das 0:4 gegen Kaiserslautern zeigte.

Durch die Verletzung des Innenverteidigers Nico Jan Hoogma musste HSV-Trainer Kurt Jara die Viererkette erneut umstellen. Neuzugang Bastian Reinhardt übernahm dessen Position an der Seite von Ujfalusi. Bernd Hollerbach übernahm die linke Abwehrseite, während Lars Jacobsen über rechts aus der Abwehr agierte.

Kaiserslautern nutzte erste Abstimmungsschwierigkeiten in Hamburgs Verteidigung und traf durch Lokvenc früh den Pfosten. Im Folgenden geriet das in Anlehnung der gefährdeten Posten von FCK-Trainer Gerets und HSV-Trainer Jara, zum Match um zwei Arbeitsplätze hochstilisierte Spiel, zu einem abwechslungsreichen Kick vor beiden Toren. Die verdiente Führung für Kaiserslautern fiel nach einer Ecke von Markus Anfang. Mettomo stieg höher als Ujfalusi und köpfte das 1:0 für Kaiserslautern.

Nach der Pause steigerte sich der HSV zunächst, spielte bis vor das Lauterer Tor zwingender, verpasste es aber den entscheidenden Pass zu spielen. Kurt Jara wechselte den defensiv und unauffällig spielenden Marcel Maltritz aus, brachte mit Takahara einen weiteren Stürmer – und hatte auch mit dieser Entscheidung kein Glück. Als sich FCK-Stürmer Klose an der Fünfmeterraumgrenze durchsetzte, konnte der HSVer Schlicke nicht klären, und Reinhard foulte Klose strafstoßwürdig. Diese Chance ließ sich der Gefoulte selbst nicht nehmen, lief an und überwand Pieckenhagen zum 2:0 (64.). Mit einer Stafette der drei Lauterer Stürmer Klose, Lokvenc und dem Torschützen Timm fiel bereits in der 73. Minute mit dem 3:0 die Entscheidung. Kurze Zeit später erhöhte Klose auf 4:0.

Für HSV-Trainer Kurt Jara dürfen nun unkomfortable Zeiten in Hamburg anbrechen.