Zähne im Angebot

Das Bremer Bündnis gegen Sozialkahlschlag startet heute einen Aktionstag gegen die Reformpläne des Kanzlers

Bremen taz ■ Von den im Bundestag vertretenen Parteien kommt keine Schützenhilfe. Also muss es ohne Unterstützung gehen, ohne größere Finanzmittel und eingespielte Infrastruktur. „Der Widerstand muss sich organisatorisch erst neu erfinden“ sagt Herbert Thomsen von der Solidarischen Hilfe.

IG Metall und Verdi beispielsweise kamen an der Weser erst in letzter Minute mit ins Boot. Nun sind es in Bremen rund 30 Gruppen, die ab heute an einem Strang ziehen wollen. Vom Bremer Friedensforum über Attac bis zum Arbeitslosenzentrum Tenever reicht die Liste, alle eint das eine Ziel: „Gemeinsam gegen den Sozialkahlschlag, gegen Hartz, Rürup und Gesundheitsreform“. Und gegen die „große Koalition“ aus SPD, Grünen, CDU und FDP.

Den heutigen Montag ruft das Bremer Bündnis zum Aktionstag auf: Ab 9.00 wird die Solidarische Hilfe vor dem Arbeitsamt demonstrieren, mittags ist eine Kundgebung vor dem Werkstor von Daimler angesetzt, am frühen Nachmittag wird eine autonome Frauengruppe in der Innenstadt den Ausverkauf von Zähnen wörtlich nehmen. Die zentrale Veranstaltung des Aktionstages wird eine Demonstration sein, die um 17 Uhr am Hauptbahnhof beginnt – die Abschlusskundgebung ist um 18 Uhr auf dem Domshof.

Ganz bewusst solle es „keinen Hauptredner“ geben, so Andrea Munjic vom Sozialplenum, „um zu zeigen, dass das ein sehr heterogenes Bündnis ist“, bei dem keine der Gruppen eine Führungsrolle beanspruche. Im Vodergrund stehe der „Aufbau eines bundesweiten Widerstands“, sagt Vivian Mast vom Sozialistischen Aufbruch (SAV). Bis Ende des Monats solle es weiter Aktionen geben und am 1. November werden sich alle regionalen Bündnisse zu einer Großdemonstration in Berlin treffen. kli